Verliebte Zahlen und Drucker aus dem Weltraum: Besucher konnten die Montessori Schule Herzogenaurach beim Tag der Offenen Tür am 23. November 2024 in all ihren Facetten erleben.
“Vier und sechs sind verliebt”, freut sich Elisa. Die Fünfjährige sitzt in Klasse blau auf dem Teppich und nimmt zwei farbige Rechenstäbe in die Hand. Sie platziert sie im Rechenhaus aus Holz unter der Zahl 10. “Passt genau”. Weil beide Teile nebeneinander die vorgesehene Mulde richtig ausfüllen, weiß Elisa jetzt, dass sie recht hatte. 4 und 6 ergeben zusammen 10, sind nach ihrer Definition nach also “verliebte Zahlen”.
Elisas Mutter ist Lehrerin. Nicht an der Monte Herzo, sondern an einer Regelschule im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Sie wünscht sich, dass ihre Tochter künftig als Erstklässlerin jeden Tag mit Montessori Material lernen kann. “Es hilft einfach dabei, die Welt im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen”, sagt die Pädagogin.
Ein paar Räume weiter erklärt Rémi, dass das auch in der Sekundarstufe noch gut funktioniert. Im Raum von Klasse Orange zeigen Fünft- und Sechstklässler zum Beispiel, wie sie mit Montessori-Material Wurzeln ziehen oder quadrieren können. Rémi legt gerade ein Vieleck auf dem Geometriebrett aus, um später die Winkel zu messen.
Besucherinnen und Besucher können heute von Klassenzimmer zu Klassenzimmer schlendern und die offenen Mitmach-Angebote nutzen. Schüler und Pädagogen sind vor Ort und erklären gerne, wie’s funktioniert. Auch dem “FreiDay” ist eine kleine Ausstellung gewidmet. Bei diesem Lernformat beschäftigen sich die Kinder selbstorganisiert mit Fragen der Zukunft und entwickeln konkrete Lösungen. Einige Ergebnisse und Projekte sind zu sehen.
Im Obergeschoss warten dann die Drucker aus dem All. Die 3-D-Geräte im Technikraum heißen Wall.e oder R2D2 wie berühmte Roboter aus Science-Fiction-Filmen. Wer möchte, kann nebenan an Blue Bots auch das Programmieren ausprobieren. Außerdem gibt es auf diesem Stockwerk Filme und Bilder aus dem Schulleben und weitere offene Klassenzimmer.
Elisa und ihre Mutter machen auch noch einen Abstecher in den Pausenhof. Hier ist nämlich ein kleiner Adventsmarkt aufgebaut, den Schüler, Eltern und Pädagogen jedes Jahr mit Selbstgemachten in allen Variationen bestücken.
Claudia Freilinger für den AKÖ