Schulnoten sind wichtig, aber uns reichen sie nicht
Die Kompetenzen, das Verhalten, die Persönlichkeit und die Entwicklungsfähigkeit unserer SchülerInnen sind viel zu komplex, als dass sie sich allein mit Schulnoten erfassen ließen. Wir machen uns die Bewertung des Leistungsstandes deshalb nicht leichter, indem wir keine Noten vergeben. Im Gegenteil: Wir betrachten es als unsere Verantwortung, unsere SchülerInnen über die Jahre und ihrem Alter entsprechend zu befähigen, über ihre eigene Entwicklung – persönlich wie kognitiv – selbstständig zu reflektieren, Feedback im Dialog zu verstehen und aus beiden Handlungsschritte zunehmend eigenverantwortlich abzuleiten und daran zu wachsen.
Dabei legen wir das Augenmerk sowohl auf die klassischen Lerninhalte als eben auch auf die zentralen sozialen und persönlichen Kompetenzen, die die eigentliche Grundlage für lebenslanges Lernen sowie gemeinsames Denken und Handeln sind. Für uns ist das das Ziel unserer gelebten Lernkultur, die sich auf eine Reihe von Elementen stützt:
Lernstandsgespräche / IzEL
Tagebuch
Selbsteinschätzung
Feedback auf Augenhöhe
Hausaufgaben
Selbstorganisiertes Lernen
Lernen außerhalb der Schule
Strategien für Lernfortschritt
Eltern geben Vertrauen
Die Lehrkräfte der Montessori Schule Herzogenaurach stehen in engem Kontakt mit den Erziehungsberechtigten und tauschen sich mit diesen regelmäßig in den Sprechstunden oder bei Elternsprechabenden aus. Auch die wöchentlichen Studienbuchbemerkungen, die von den Eltern unterschrieben werden, beinhalten die Möglichkeit zur Kommunikation. Die Kinder befassen sich täglich mit der Frage, was sie heute erreichen wollen und was und wie sie es erreicht haben.
Zum Halbjahr findet ein Lernentwicklungsgespräch zwischen SchülerIn, Pädagogen und Eltern statt, in welchem die ersten Monate reflektiert und die individuellen Ziele für das zweite Halbjahr gesetzt werden. Statt eines Jahreszeugnisses mit Ziffernnoten erhalten die SchülerInnen ein IzEL („Informationen zum Entwicklungs- und Leistungsstand”), in welches die Beobachtungen der Lehrkräfte ebenso einfließen wie die Selbsteinschätzungen der Kinder und Jugendlichen.
Das Einzige, was wir wirklich tun müssen, ist die Grundhaltung gegenüber dem Kind zu ändern und es zu lieben mit einer Liebe, die an seine Personalität glaubt und daran, dass es gut ist; die nicht seine Fehler, sondern seine Tugenden sieht, die es nicht unterdrückt, sondern ermutigt und ihm Freiheit gibt.
Maria Montessori