„Kristalle züchten ist wie Kuchen backen“ – Montessori Schule Herzogenaurach

Eine spannende und ereignisreiche Projektwoche für die Klassen Türkis und Orange ist zu Ende gegangen. Nach einer Ideensammlung zum Thema Kristalle und der Einteilung in Forschergruppen konnten die SchülerInnen am Montag zu einem von ihnen gewählten Thema forschen: Diamanten, Eiskristalle, Heilsteine, Kristalle in Elektronik u.v.m.

Am Dienstag ging es dann richtig los. Herr Reimann von Fraunhofer IISB erläuterte in einem Vortrag die Herstellung und Verwendung von Kristallen. Hingucker war ein riesiger etwa 10 kg schwerer Silizium-Kristall. Im PCB-Raum schlüpften die SchülerInnen dann in Laborkittel, Schutzbrillen und Handschuhe und wurden von Herrn Lang (ebenfalls vom Fraunhofer IISB) angeleitet selbst Alaun-Kristalle zu züchten. Wie beim Kuchenbacken mussten erst die Zutaten abgewogen und verrührt werden, dann brauchte es einen Ofen, besser gesagt eine Heizrührplatte. Ziel des ersten Tages war es eine gesättigte Lösung herzustellen, in der Keimkristalle wachsen, aus denen dann später große Kristalle werden sollten.

Über Nacht hatten sich zahlreiche Kristalle gebildet. Leider waren diese noch nicht groß genug um sie als Keimkristalle nutzen zu können. Aber Herr Lang hatte vorgesorgt und entsprechende Keimkristalle mitgebracht, die dann durchbohrt wurden und an einem Nylonfaden in eine erneut angesetzte gesättigte Lösung gehängt wurden. Herr Reimann erstaunte die Schüler damit, wie schnell Kristalle wachsen. Unter dem Mikroskop konnte man das Wachstum sehr gut verfolgen.

Am Donnerstagmorgen hatten die eigenen Kristalle schon einiges an Größe zugelegt, z.T. hatten sich auch am Boden weitere kleine Kristalle gebildet. Die SchülerInnen widmeten diesen Tag der Vorbereitung für die Präsentationen zu ihren Forscherthemen.

Der krönende Abschluss kam am Freitag, die Kristalle waren weitergewachsen und Herr Reimann und Herr Lang ließen es sich nicht nehmen den Vorträgen der SchülerInnen zu lauschen.

Die gesamte Woche über wurden die Arbeiten von jeweils einer Dokumentationsgruppe begleitet. Diese Gruppen erhielten am Dienstag professionelle Unterstützung von Frau Schardt (Marketing des Fraunhofer IISB). Daraus entstanden zwei tolle Filme über die Projektwoche.

Zum Abschluss der Woche hatten die beiden Forscher vom Fraunhofer IISB noch eine Überraschung parat, so bekam jeder einen blauen Kristall zum Mitnehmen und wir wurden eingeladen sie beim Fraunhofer IISB zu besuchen, um die Kristallherstellung im großen Format kennenzulernen. Zudem regten sie an, unsere Projektwoche bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kristallwachstum und Kristallzüchtung e.V. im März 2023 in Augsburg vorzustellen.

Im Gegenzug bedankten wir uns mit einem kräftigen Applaus und selbst hergestelltem Holundersirup der Gartengruppe. Wir sind gespannt, wie groß unsere Kristalle nach den 2 Wochen Ferien gewachsen sind.

Wir danken Herrn Reimann und Herrn Lang vom Fraunhofer IISB aus Erlangen für diese spannende Projektwoche in unserer Schule und Sabine Kliem für den tollen Bericht dazu!

Bildquellen
Titelfoto: Amelie Schardt / Fraunhofer IISB
Einzelschritte: Sabine Kliem