„Boah, ist das cool hier“: Die Monte Herzo hat am Tag der offenen Schule rund 70 Kinder und ihre Familien empfangen, die sich für einen Platz in der Primar- oder Sekundarstufe interessieren.
„5 plus 2…“, murmelt die Fünfjährige und kniet sich auf den Teppich, um sich den Mathehäusern zu widmen. Sie überlegt nicht lange und platziert das laminierte Aufgaben-Kärtchen unter das Dach mit der Zahl sieben. Im Raum der Grundschul-Klasse Gelb ist die Umgebung so vorbereitet, dass Elisabeth und die anderen Kinder Montessori-Material ausprobieren können. So können sie nicht nur die Schulräume sehen, sondern mit Händen begreifen, was zum pädagogischen Konzept von Maria Montessori gehört. Neben den Mathehäusern gibt es Perlen, die beim Rechnen helfen oder Buchstaben aus Sandpapier zum Nachfahren.
„Ah“, sagt das Mädchen jetzt, „2 plus 5 ist ja auch Sieben“, schaut hoch und bekommt von ihrer Mutter ein zustimmendes Nicken. Kerstin Senwald hofft für ihre Tochter auf einen von 25 freien Plätzen in der Primarstufe der Montessori-Schule Herzogenaurach. Deshalb hat sie online ein Zeitfenster gebucht, um den Tag der offenen Schule trotz Corona-Pandemie besuchen zu können.
„Elisabeth ist fünf, aber sie rechnet eben schon und kann lesen“, sagt Kerstin Senwald. Deshalb wünscht sie für ihre Tochter, dass sie an der Grundschule in ihrem eigenen Tempo lernen kann – und nicht einfach die gleichen Arbeitsblätter bekommt wie alle anderen in der Klasse. Im Montessori-Kindergarten in Fürth, den Elisabeth besucht, klappt das hervorragend. Außerdem gefällt der Mutter die Jahrgangsmischung der Klassen und der fehlende Notendruck.
„Dass die Kinder sich dem widmen können, was sie gerade interessiert und die Pädagogik dies ermöglicht – das hat mich vollkommen überzeugt“, sagt Kerstin Senwald. Weil die Familie in Obermichelbach wohnt, wäre der Schulweg nach Herzogenaurach gut zu bewältigen. „Aber die Frage ist ja, ob man einen Platz bekommt“, sagt sie und bückt sich, um Elisabeth beim Aufräumen zu helfen.
Jetzt steht nämlich die Schulhausführung auf dem Programm, für die beide sich vorher ebenfalls angemeldet haben. Los geht es im Werkraum, wo der sechsjährige Stefan am liebsten einfach bleiben würde. „Boah ist das cool hier“, entfährt es ihm. „Da will ich aber nachher was sägen“. Daraus wird leider nichts, dafür ist viel zu viel los beim Tag der offenen Schule.
Die Kunsträume, Mensa, Foyer, Bücherei – das alles möchten die Familien noch sehen. Und dann wartet im Innenhof ja auch noch der kleine Adventsmarkt, den Eltern, Schüler und Pädagogen immer am Tag der offenen Schule gestalten. „Es wäre wirklich schon schön, wenn wir hier einen Platz bekommen“, seufzt Kerstin Senwald beim Gehen.
Ein Bericht von Claudia Freilinger und Fotos von Marcel Wellnitz für den Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit. Herzlichen Dank dafür!